Bei der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte handelt es sich um eine angeborene ein- oder beidseitige Fehlbildung des oralen Bereiches, bei der entweder der Ringmuskel der Lippen, der Kiefer, der Gaumen oder alle zusammen gespalten sind. Dadurch sind die Primärfunktionen Saugen, Schlucken, Atmen und Würgen gestört so wie die Sekundärfunktionen Artikulation (Aussprache) und die Unterscheidung zwischen Oral-und Nasallauten. Die gestörte Belüftung des Mittelohres durch die Eustachische Röhre führt bei 30% der Patienten zu Schallleitungsschwerhörigkeit.
Bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten werden
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die Säuglinge vom ersten Lebenstag an logopädisch in enger Zusammenarbeit mit Gesichtschirurgen und Kieferorthopäden betreut. Der zentrale logopädische Therapiebereich liegt
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zunächst in der oft schwierigen Nahrungsaufnahme, da die Kinder je nach Spaltform und Größe nicht oder nur mit Mühe in der Lage sind, zu saugen.
Operationstermine (Gaumenschluß, Nasenplastik, Verschluß des oralen Ringmuskels, etc.) werden von Ärzten und Logopädinnen gemeinsam festgelegt. Die Eltern werden begleitet, um mit Symptomen wie Sprachentwicklungsverzögerung, Artikulationsstörungen, offenem Näseln (Rhinophonia aperta) sowie der apparativen Versorgung bei Hörminderung umgehen zu lernen und ihr Kind optimal zu fördern
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