Da sich im Zeitalter der allumfassenden Medientechnologie, der Fast-Food-Ernährung und des Mangels an natürlichem Spiel-und Bewegungsraum für Kinder die Bedingungen für den normalen Spracherwerb laufend verschlechtern, kann eine wachsende Anzahl von Kindern Sprache und Sprechen nicht altersentsprechend erwerben.
Aus einer Sprachentwicklungsverzögerung und/oder bestimmten Teilleistungsschwächen entwickelt sich häufig eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), früher Legasthenie genannt. Diese ist definiert als eine Störung, deren Hauptmerkmal eine ausgeprägte Beeinträchtigung der Entwicklung der Lese-Rechtschreibfähigkeit ist, die nicht durch eine allgemeine intellektuelle Beeinträchtigung oder inadäquate schulische Betreuung erklärt werden kann. Die Arbeit mit lernschwachen Kindern, die Probleme mit Lesen und Rechtschreiben haben, gehört ebenso zu meinen Aufgaben.
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Die Diagnose LRS basiert auf drei Kriterien:
- Die Anamnese (ausführliche Exploration der Entwicklungsdaten des Kindes und seiner Familie,
- Intelligenztests (möglichst kulturfrei, spracharm),
- Normierte und validierte Lese-Rechtschreib-Tests.
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Zusätzlich sollten die organischen Grundlagen Sehen und Hören eingehend fachärztlich untersucht werden.
Das Bielefelder Screening ist ein Testverfahren, welches ich in meiner Praxis bei allen sprachentwicklungsauffälligen Kindern zehn und vier Monate vor der geplanten Einschulung durchführe. Es überprüft die Fähigkeiten, die ein Kind bei der Einschulung als Basis haben muss, um die Schriftsprache erlernen zu können. (z.B. Reimerkennung, automatisierter Abruf, Formerkennung, zeitliche Komponenten, Silben segmentieren, Laut-zu-Wort Zuordnung, etc.). Ergibt das Testergebnis durch mehrere Risikopunkte eine Einstufung als "Risikokind", bekommt das Kind eine intensive phonologische Förderung, die ich durch Elemente der kybernetischen Methode und der Kinesiologie ergänze, um die Manifestation einer LRS zu verhindern. Das Bielefelder Screening ist auch in Bezug auf die Frage des Einschulungszeitpunktes eine wertvolle Hilfe.
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