Im Bereich der Frühförderung arbeite ich mit Kindern des Entwicklungsalters von bis zu vier Jahren überwiegend nach dem Konzept der Schweizer Logopädin und Psychologin, Barbara Zollinger. Da der Spracherwerb ein kontinuierlicher Prozess ist, welcher seinen Ursprung sofort nach der Geburt im Rahmen der ersten Mutter-Kind-Interaktion hat, muss bei einer Spracherwerbsstörung so früh wie möglich therapiert werden. Je kleiner das Kind ist, desto wichtiger ist dabei die Elternberatung.
Schon im ersten und zweiten Lebensjahr können die Prozesse, welche zur Entdeckung der Sprache führen, einer Störung unterliegen. Dies äußert sich meist in unbemerkten Sprachverständnisdefiziten und eventuell auch in verzögertem Sprechbeginn.
Ab dem dritten Lebensjahr können Störungen der Sprachstruktur in Form von Verzögerungen
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der phonologischen (Lautwahrnehmung), semantischen (Wortbedeutung) und syntaktischen (Satzbau) Fähigkeiten oder in Form von Rede- und Kommunikationsstörungen beobachtet werden. Leider liegt das Durchschnittsalter logopädisch behandelter Kinder bei etwa 7-8 Jahren. Der Anteil der Kinder zwischen ein und fünf Jahren beträgt nur etwa 3%. Ein Grund
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hierfür ist unter Anderem, dass die Diagnostik und Therapie jüngerer Kinder, die nicht oder nur wenig sprechen, in der BRD bei Ärzten noch weitgehend unbekannt ist.
Da der Spracherwerb, die Sprachstrukturen betreffend, ca. mit dem fünften Lebensjahr abgeschlossen ist, ist es besonders wichtig, Kinder bei denen Eltern und/oder Erzieher sich meist sehr früh Sorgen wegen der mangelnden sprachlichen Entwicklung machen, so früh wie möglich zur logopädischen Abklärung zu bringen.
Fakt ist, dass sehr viele Kinder erst zwei bis drei Jahre nach Auftreten der Störung behandelt werden, wodurch sich häufig bereits Sekundärsymptomen wie Aggressionen oder Introvertiertheit (Rückzug) manifestiert haben.
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